Über uns
Das Leitbild
Unser Leitbild sowie unser christliches Menschenbild sind die Grundlage unserer Arbeit in der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe in Bad Homburg.
Wir sind eine freie Jugendhilfeeinrichtung, die dezentral organisiert ist.
Wir setzen uns für den Schutz der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang ein. Unsere systemische, lösungs-, ressourcen- sowie bedarfs- und familienorientierte Grundhaltung ist die Basis unserer Arbeit.
Der Förderverein der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe in Bad Homburg e.V. Haus Gottesgabe ist ein engagierter, aktiver Förderer und Unterstützer unserer Jugendhilfeeinrichtung.
Unser Auftrag orientiert sich am Sozialgesetzbuch VIII der Kinder- und Jugendhilfe und dem SGB IX Rehabilitation und Teilhabe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung.
Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung und Unterstützung in seiner Entwicklung, um zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit heranwachsen zu können.
Der Träger – die Ev. Kinder- und Jugendhilfe
Die Evangelische Kinder- und Jugendhilfe in Bad Homburg Haus Gottesgabe ist eine gemeinnützige GmbH. Sie ist eine dezentral aufgebaute Institution der freien Kinder- und Jugendhilfe und ist
Mitglied im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V.
Neben der Inobhutnahme-Gruppe und weiteren stationären Wohngruppen der Jugendhilfe (Haus Schatzinsel und Haus Zeitenwende) sowie einer stationären Wohngruppe der Eingliederungshilfe (Haus Weller) in Bad Homburg verfügt der Träger über zwei sozialpädagogische Tagesgruppen (Tagesgruppe und Tagesgruppe plus), eine Verselbständigungsgruppe sowie mehrere sozialpädagogische Familienstellen. Des Weiteren bieten wir als Träger ambulante Betreuungsformen wie z.B. Individual-/intensivpädagogische Hilfen und den Begleiteten Umgang an. Aktuell wird dieses Angebot erweitert um die Familienhilfe/-therapie, die Einzelfallhilfe, das Clearing – pädagogische, psychologische u. therapeutische Diagnostik sowie die Möglichkeit der tiergestützten Interventionen im Rahmen der Pädagogik und Therapie und psychotherapeutische Gesprächsangebote.
Identität und Haltung
Die Würde des Menschen – und somit auch die jedes einzelnen Kindes und Jugendlichen – ist unantastbar. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht immer das Wohl der Kinder und Jugendlichen in besonderen Problemlagen. Unterschiedliche Werte wie die soziale und kulturelle Herkunft, religiöse Anschauungen sowie emotionale Beziehungen in den Familien werden von uns akzeptiert und respektiert.
Subsidiaritätsprinzip
Erlebnisse, Erfahrungen und Probleme der Kinder und Jugendlichen sowie der Erziehungs- und Sorgeberechtigten werden von uns ernst genommen, aufgegriffen und können mit unseren kompetenten Fachkräften bearbeitet werden. Hilfe und Unterstützung für negativ belegte Erlebnisse sowie für aktuelle Herausforderungen können genutzt, Zukunftsvisionen erarbeitet und Verhaltensstrategien eingeübt werden. Das Subsidiaritätsprinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist eine Grundlage in unserem systemischen Denken.
Solidarität
Wir möchten die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln sowie zu lernen, füreinander einzustehen und einzutreten.
Jeder junge Mensch darf erleben, gleichberechtigt, mit all seinen Stärken und Schwächen angenommen und aufgenommen zu werden. Die Kinder und Jugendlichen erleben bei uns ein stabiles Umfeld, eine sichere Umgebung, erfahren Kontinuität, Verlässlichkeit, Geborgenheit, Akzeptanz. Sie erleben das Gefühl, „herzlich willkommen“ zu sein.
Erziehung, Bildung, Betreuung
Das Recht jedes Kindes und Jugendlichen auf Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und Selbstständigkeit wird durch unsere spezifisch auf jeden jungen Menschen zugeschnittene, individuelle Unterstützung gefördert.
Die systemische, lösungs- und ressourcenorientierte Haltung im Umgang mit den jungen Menschen ist die Basis unserer erzieherischen Arbeit. Die Ausgestaltung der gemeinsamen Zusammenarbeit ist individuell und spezifisch auf die Bedürfnisse der jungen Menschen zugeschnitten, sie wird von vielen Vereinbarungen, Aspekten und dem Beziehungsaufbau geprägt und ist ein sich entwickelnder Prozess. Ziel dabei ist für die Kinder und Jugendlichen, eine sichere Umgebung zu schaffen, in der sie spezifisch gefördert und unterstützt werden, um eine individuelle und selbständige Persönlichkeit entwickeln zu können.
Qualität
Wir erbringen die vereinbarte Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsleistung als soziales Dienstleistungsunternehmen. Hohe Fachkompetenz, Engagement und Motivation jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters sind für die Umsetzung unseres Leitbildes essenziell.
Leitlinien unserer pädagogischen Arbeit
Die jungen Menschen werden auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet und im Geist des Friedens, der Toleranz, der Wertschätzung, der Achtung und der Solidarität angeleitet, unterstützt, begleitet und zur Verantwortungsübernahme für Ihr Verhalten sowie für einen würdevollen Umgang mit Menschen angehalten.
Begleitet von den Themen der Gleichstellung von Menschen in der demokratischen Gesellschaft, dem Recht auf freie Meinungsäußerung sowie Freiheit in der Religionsausübung.
Vorhandene Stärken der jungen Menschen werden genutzt, um erlebte Erfahrungen, Probleme, Ängste und Schwächen zu überwinden und eine Stärkung im Alltag zu erfahren.
Ziel in unserer evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Haus Gottesgabe ist, für die jungen Menschen einen wertschätzenden, lösungs- und ressourcenorientierten sicheren Ort ohne Erwartungsdruck zu schaffen. Kinderschutz und ein am Wohl der uns anvertrauten jungen Menschen orientiertes Denken und Handeln sind zentrale Werte in der pädagogischen, psychologischen und therapeutischen Arbeit.
In der gemeinsamen Arbeit mit den jungen Menschen sollen ein positives Bindungs- und Beziehungserleben, Lebensfreude sowie Selbstwirksamkeit und Akzeptanz erfahrbar werden. Werte wie Respekt, Wertschätzung, Vertrauen, Sicherheitsvermittlung und Haltebereitschaft prägen unsere Arbeit mit den jungen Menschen.
Durch einen alters- und entwicklungsadäquaten Umgang werden die Kinder und Jugendlichen in ihrer kulturellen Teilhabe darin unterstützt und gefördert, innerhalb der Entwicklungs- und Lernbereiche ihre Verhaltens-wie auch sozial-emotionalen Kompetenzen weiter auszubauen oder darin nachzureifen. Die Mitarbeitenden achten die Persönlichkeit, individuelle Ressourcen und Grenzen sowie die Würde der uns anvertrauten jungen Menschen.
Unsere systemischen, ressourcen- und lösungsorientierten Leitsätze in der (intensiv-) pädagogischen, psychologischen (und therapeutischen) Arbeit:
„Jeder hat alles, was er braucht, um glücklich zu sein, und darf es finden, und jeder Mensch erhält hierbei auf Wunsch unsere Hilfe und Unterstützung.“
„In jeder Krise steckt die Chance der Veränderung.“ Die jungen Menschen bestimmen jedoch, wie schlimm eine Krise sein muss, bevor Veränderung wirklich stattfinden kann.
„Die wohl größte Entdeckung meiner Generation ist, dass ein Mensch sein Leben verändern kann, indem er seine Einstellung ändert.“ (William James)
„Sage es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun und ich werde verstehen.“ (Konfuzius
Unsere Grundhaltung
Eine wertschätzende Grundhaltung und das Wissen, dass jeder Mensch auf seine positiven Fähigkeiten zur Verwirklichung seiner Wünsche und Ziele zurückgreifen kann, sind die Basis unseres sozialpädagogischen Handelns. Mit den jungen Menschen werden im alltäglichen Umgang ihre Ressourcen/Fähigkeiten definiert/erweitert und sichtbar dargestellt, Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet/entwickelt.
Prävention steht im Vordergrund unseres Handelns und soll verhindern, dass den uns anvertrauten jungen Menschen in jedweder Richtung Unrecht, Gewalt oder Schaden zugeführt wird.
Die jungen Menschen werden in ihrer Eigenständigkeit gefördert, Beteiligungsmöglichkeit werden ihnen eröffnet und das Mitwirkungsrecht näher gebracht.
- Methoden, Ansätze und hilfreiche Unterstützung
lm Rahmen unserer systemischen Ressourcen- und lösungsorientierten Ausrichtung wird regelhaft in die Arbeit eingebaut:
- Unsere positive Grundhaltung
- Wertschätzung
- Systemische Familien-(therapeutische)arbeit, systemische Elternarbeit
- Familientherapeutische Settings – bei Bedarf (im therapeutischen Setting z. B. durch Aufstellungsarbeit, Visualisierungstechniken, Biographiearbeit etc.)
- Systemische Tools: Zirkuläres Fragen, Ressourcenorientierung, Tools bei Traumaerfahrungen, Ressourcenaktivierung, Reframing, Initiierung von Blickwinkelwechsel, hypothetische ziel- und lösungsorientierte Fragen, Familienstammtisch, visualisierende Methoden, Skulpturen- und Aufstellungsarbeit, Genogrammarbeit, Time-Line, Lebenslinie, Biographiearbeit, Paradoxe Interventionen, Rapport, Verhaltensverschreibung, Verschlimmerungsfrage, Arbeiten mit Ritualen, Reise in die Lösungszeit, Stabilisierungstechniken)
- Transparente und wertschätzende Kommunikation mit allen Beteiligten, den Eltern, Sorgeberechtigten, Vormund, Jugendamt etc.
- Raum für Rückmeldungen, Kritik, Lob und Wünsche
- Offene Kommunikation mit weiterführenden Hilfen, Institutionen, z. B. Drogen- und Suchtberatung, psychotherapeutischer Beratung und Hilfe, Psychotherapeuten, Ärzten, Schulen etc.
Hausinterne/r Psychotherapeut/in in der ev. Kinder- und Jugendhilfe
Der/Die hausinterne Psychotherapeut/in bietet für alle jungen Menschen und alle Fachkräfte an:
- eine hilfreiche und fachspezifische Unterstützung
- einen neutralen Raum für Rückmeldungen, Kritik, Beschwerden, Lob und Wünsche
- Gruppentherapeutische und einzeltherapeutische-Gespräche
- Ansprechpartner in Krisensituationen
- Fallberatungen, Fallbesprechungen, Krisenmanagement, Krisengespräche, Gespräche zur Psychoedukation, Diagnosemöglichkeiten sowie Definitionen von Krankheitsbildern, Verhaltensanalysen etc.
Die psychologisch/therapeutischen Einzel- und Gruppengesprächstermine sowie die Beratungstermine finden in Absprache mit dem jungen Menschen und den Fachkräften statt.
Sie finden
- im Besprechungszimmer
- im Kreativraum (für kreative Aktionen oder bei der Nutzung von Bewegungssequenzen, Körperdarstellung etc.)
- im Ergotherapieraum
- im Snoezelraum
- im Garten
- beim Spaziergang oder Sport
- bei Einzelaktionen
statt.
Die Arbeitsthemen werden mit dem jungen Menschen vereinbart:
- auf Basis der Hilfeplanvereinbarung
- auf Wunsch der jungen Menschen
- durch Anregungen der Bezugsbetreuer
Der hausinterne Psychotherapeut ist:
Ansprechpartner für alle Kinder und Jugendlichen, die im Haus Gottesgabe betreut werden, sowie für alle Mitarbeitenden.
Therapieangebote, Gesprächs-/ Unterstützungsangebote für die jungen Menschen und für die Mitarbeitenden z.B.
- Handlungsstrategien im Umgang mit den eigenen Problemen/StörungsbildernH
- individuelle und spezifische Hilfen
- Zielerreichungsmerkmale werden gemeinsam definiert
- Erfolge sichtbar gemacht (z.B. visualisiert, verschriftlicht, bildhaft dargestellt, Aufstellungsarbeit etc.).
In den Gruppen- und Einzeltherapeutischen Gesprächen werden unterschiedliche Ausrichtungen und therapeutische Tools genutzt.
Die pädagogischen Fachkräfte werden unterwiesen und erhalten Unterstützung, um hilfreiche Methoden/Tools in ihrer Arbeit nutzen zu können
Einige hilfreiche Methoden, Strategien und Trainings können im pädagogischen/psychotherapeutischen Kontext angeboten werden, wie:
- Schwierige Elterngespräche und Elternarbeit in der Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen
- Diagnostische Verfahren
- Angstbewältigungsstrategien, Expositionstraining
- Skillstraining
- Umgang mit Gefühlen
- Soziales Kompetenztraining
- Entspannungstechniken
- Konzentrationstraining
- Antiaggressionstraining
- Aggressionstraining – der Wut Raum geben, Gefühle zeigen dürfen
- Training zur Selbstverteidigung
- Gefühle zeigen lernen
- Kreative Techniken
- Ressourcen-Training
- Erlebnispädagogische Angebote
- Körperbewusstseinstraining
- Sexualität, entwicklungsbedingte Veränderung des Körpers, Pubertät, Identität
- Frustrationstoleranztraining
- Ich-Stärkungstraining
- Klopftechnik - Pep (Prozess- und embodimentfokussierte Psychologie)
- Teilearbeit mit Kindern (Ego-State-Therapie)
- Ankertechnik, sicherer Ort etc. Techniken zum Umgang mit Trauma und Traumafolgestörung
Ambulante Betreuungsangebote in der Ev. Kinder- und Jugendhilfe
Bei Bedarf und auf Wunsch kann unser ambulantes Betreuungsteam für einen zusätzlichen individuellen-pädagogischen-psychologischen und therapeutischen Unterstützungsbedarf in Einzel- oder Gruppensettings angefragt und im Anschluss direkt eingeleitet werden. Hierzu gehören: begleitete Umgänge (BU), Clearing, die Anfrage für eine pädagogische, psychologische oder therapeutische Diagnostik sowie die Möglichkeit regelmäßige psychotherapeutische Gesprächsangebote anzufragen. Es besteht zudem die Möglichkeit zusätzlich das Angebot der tiergestützten Intervention im Rahmen der Pädagogik und Therapie anzufragen und einzuleiten. Diese Angebote werden über zusätzliche FLS abgerechnet.
Hausinterne Mitarbeitende – Tiergestützte Intervention/Pädagogik und Therapie in der Ev. Kinder- u. Jugendhilfe
In der tiergestützten Intervention/Pädagogik/Therapie werden speziell ausgebildete Tiere eingesetzt, um die persönliche Entwicklung von jungen Menschen durch individuell abgestimmte Interventionen zu fördern.
Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positive Wirkung der Tiere bei Entwicklungs- und Bildungsprozessen. Der Umgang (begleitet durch pädagogische Fachkräfte) mit den Tieren fördert die soziale und kognitive Kompetenz und ermöglicht lebenspraktische Erfahrungen.
Die tiergestützte Pädagogik wird zur Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen oder Verhaltensproblemen eingesetzt, um so z. B. Kinder mit Autismus, ADHS oder Angststörungen zu unterstützen/zu helfen. Die Bereitschaft, sich auf eine Situation einzulassen, sich in Gesprächen zu öffnen, Sorgen, Ängste oder Beschwerden zu verbalisieren/zu zeigen (vor allem bei kleineren Kindern, z. B. in gemeinsamen Spielen etc.), steigt enorm, wenn ein Tier involviert ist. Die tiergestützte Intervention/Pädagogik/Therapie wird genutzt:
- Als neutraler Raum für Rückmeldungen, Kritik, Beschwerden, Lob und Wünsche
- Stressabbau
- Förderung von Sozialkontakten
- Sprachförderung
- Motorische Förderung (Fein- und Grobmotorik)
- Empathie
- Steigerung des Wohlbefindens etc.
Zielsetzung im Umgang und im Alltag mit den jungen Menschen
Die oberste Zielsetzung unserer Arbeit im täglichen Umgang mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen sind der Schutz und die Unterstützung zur Bewältigung der erlebten Krisen. Zudem die Unterstützung und Begleitung bei der Verarbeitung der Erfahrungen und beim sich Zurechtfinden in und mit der neuen Lebenssituation sowie die jungen Menschen individuell und entsprechend ihrer Biografie und ihren Ressourcen zu fördern.
Darüber hinaus die individuellen Grundbedürfnisse (Kleidung, Ernährung und Zuwendung) zu befriedigen.